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Selbständig mit wenig Geld

1.000 EURO UND LOS ...

Die Realisierung einer Geschäftsidee muss nicht immer ein Vermögen kosten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, ein Business mit geringem finanziellem Aufwand zu starten.  

Eigene Kompetenzen

Gründen Sie in einem Bereich, in dem Sie sich persönlich wirklich sehr gut auskennen. Sie sind der erste Mitarbeiter, der "alles" können sollte, zumindest die Kernbereiche, die zur Herstellung und zum Verkauf eines Produktes oder zur Erbringung einer Dienstleistung erforderlich sind. Die Kosten für Mitarbeiter, die Produktion oder für die Miete eines Geschäftslokals sind meist die größten Kostenpositionen. Vielleicht können Sie eine erste Produktion anderweitig (Zulieferer) oder die Erbringung einer Dienstleistung von zu Hause aus starten. Je mehr Sie zur Realisierung Ihrer Geschäftsidee selbst leisten können, umso besser.

Klein anfangen und wachsen

Prüfen Sie im Rahmen der Businessplan-Erstellung sehr kritisch, was Sie für die Gründung tatsächlich benötigen. KFZ, Maschinen und viele andere Dinge können anfangs gemietet oder geleast werden, um das nötige Startkapital zu verringern.

Ausgaben gering halten

Sie wären nicht das erste Startup, das in der eigenen Garage oder im Keller gestartet ist. Wenn Sie diese Möglichkeit haben, sparen Sie Miet- & Betriebskosten. Wenn Sie ein Büro einrichten müssen, können Sie statt teurer Büromöbel auf Vintage-Möbel vom Flohmarkt zurückgreifen. In einigen Branchen gehört das schon fast zum guten Ton. Oder Sie nutzen Co-Working-Angebote. Solche finden Sie inzwischen in vielen Kommunen und Städten.

Werbung

Nutzen Sie kostenlose oder günstige Werbemöglichkeiten. Eine davon ist die Weiterempfehlung durch Verwandte und Bekannte, die Ihnen Aufträge aus deren Netzwerken verschaffen können. Zum Start müssen es auch keine teuren TV-Spots im Hauptabendprogramm sein. Je nach Geschäftsvorhaben kann mit Visitenkarten, ZeitFoldern oder gezielter Online-Werbung bereits viel erreicht werden.

Richtig kalkulieren

Sie benötigen von Beginn an Deckungsbeiträge, um Ihre Kosten abzudecken und angemessen zu verdienen. Abseits von Startangeboten und Sonderkonditionen, die Ihnen helfen, erste Referenzkunden zu gewinnen und in einen Markt einzutreten, muss irgendwann - meist relativ schnell - Geld verdient werden. Ab wann das nötig ist, hängt vom Startkapital und der Strategie ab. Es gibt zwar auch sehr große (Milliarden)Unternehmen, die seit Jahren tiefrote Zahlen schreiben, aber Standard-Business-Cases sind das keine. Hier geht es zum Start meist um eine rasche (weltweite) Marktdurchdringung und das Verdrängen von Mitbewerbern. In der Regel werden Sie nicht so lange Zeit haben, um eine derartige Strategie zu verfolgen, außer Sie oder Ihre Investoren bringen diesen langen Atem mit.

Zeit statt Geld investieren

Machen Sie selbst, was Sie selbst machen können. Was Sie nicht zukauWundefen müssen, schont Ihr Budget. Statt dessen investieren Sie Ihre Zeit. Gerade in der Anfangsphase eines Unternehmens können Sie so viel Geld sparen, auch wenn das bedeutet, dass Sie keinen 8-Stunden-Tag und auch an den Wochenenden wenig frei haben. Dafür minimieren Sie ihr Risiko des Scheiterns. Zum einen benötigen Sie weniger Startkapital, zum anderen lernen Sie in dieser intensiven Startphase viel in kurzer Zeit.

Im Nebenerwerb starten

Wenn Ihr Dienstvertrag es zulässt, können Sie Ihr Business im Nebenerwerb starten und weiter Ihrem Brotberuf nachgehen. Auch wenn Ihr Dienstvertrag keine diesbezüglichen Einschränkungen enthält, sollten Sie trotzdem die Rechtslage dazu prüfen. Laut Angestelltengesetz sind Nebenbeschäftigungen dem Dienstgeber zu melden. Anderenfalls kann eine Kündigung drohen. Es kommt immer darauf an, worum es geht, welchen Umfang Ihr Nebenerwerb hat und ob sich dieser auf Ihre Hauptbeschäftigung nachteilig auswirken kann. Und es ist eine Frage der Kommunikation, denn wenn andere in ihrer Freizeit ein umfassendes Engagement für die örtliche Musikkapelle, die freiwillige Feuerwehr oder das Rote Kreuz entwickeln, dann muss auch unternehmerisches Experimentieren möglich sein. Apropos: Schon daran gedacht, dass Ihr derzeitiger Arbeitgeber vielleicht ein Investor oder Business Angel für Ihr Geschäftsvorhaben sein könnte?

Wunderberufsbilder

Im Web werden manchmal selbständige Tätigkeiten, wie zum Beispiel Influenzer, Blogger, Affiliate-Marketing-Experte, E-Learning-Teacher oder Fitness-Coach als kostengünstige Startmöglichkeiten in die Selbständigkeit gepriesen. Wenn Sie nicht schon Experte auf einem dieser Gebiete sind oder eine besondere Leidenschaft dafür aufbringen, prüfen Sie sehr genau, ob Sie in diese Richtung gehen. Führen Sie eine detaillierte Marktrecherche durch. Bei den genannten Berufsfeldern gibt es nur jeweils eine Hand voll Profis, die wirklich davon leben können.

Alternative Finanzierung über Crowdfunding

Auf nationaler und internationaler Ebene finden Sie diverse Crowdfunding-Plattformen. Manche sind für jede Geschäftsidee offen. Einige sind auf besondere Geschäftsfelder spezialisiert, zum Beispiel auf nachhaltige und/oder sozial verträgliche Geschäftsideen oder auf Immobilieninvestments. In unseren Linktipps finden Sie eine Auswahl möglicher Crowdfunding-Plattformen.
 
Wer sich mehr mit dem Thema kostengünstiger Gründungen auseinandersetzen möchte, kann unter einem Schlagwort, wie etwa "Gründen ohne Geld" auch diverse Ratgeber/Bücher finden, zum Beispiel "The 100 Dollar Startup" von Chris Guillebeau. In dem als Fibel für Gründungswillige vermarkteten Buch geht Guillebeau davon aus, dass es im Wesentlichen nur drei Dinge für ein erfolgreiches Selfmade-Business benötigt: Ein Produkt oder eine Dienstleistung, eine Gruppe an zahlungsbereiten Kunden und einen technischen Kanal zur Annahme von Zahlungen. Das Werk beinhaltet zahlreiche (amerikanische) Gründungsgeschichten, die aber nur bedingt auf Europa übertragbar sind. In zwei Punkten hat er aber jedenfalls recht: 
1) Denken Sie an den praktischen Nutzen, den Kunden von Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung haben werden. Der praktische Nutzen ist einer der Schlüssel zum Erfolg.
2) Machen Sie zu Ihrer Geschäftsidee eine Marktrecherche im Internet und schauen Sie, mit wem Sie sich künftig matchen werden. Je mehr Sie zum Thema lesen, umso besser wird Ihr Businessplan.