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Weisheiten zur Formulierung

GUT WÄRE, WENN ...

Klare Struktur

Ein Businessplan ist ein klar strukturiertes Konzept-Papier mit nachvollziehbaren Fakten, keine Prosa und nur in minimalem Ausmaß ein Werbe- oder Marketingtext. Beschreiben Sie Ihr Vorhaben glaubhaft und so realistisch wie möglich. Verstricken Sie sich nicht in Widersprüche und achten Sie darauf, dass alle Zahlen - von der Produktkalkulation bis zur Plan-GuV übereinstimmen.

Executive Summary

Die Executive Summary sollte alle maßgeblichen Aspekte kurz und verständlich zusammenfassen. Da am Beginn der Arbeit diese maßgeblichen Aspekte noch nicht bekannt sind, wird die Executive Summary immer zum Schluss ausformuliert.

Vollständigkeit

Lassen Sie keine wichtigen Sachverhalte aus, nur weil Sie Ihnen selbstverständlich sind. Denken Sie bei der Ausarbeitung daran, dass ein späterer Leser nicht Ihren Wissensstand hat. Diesem Leser, der nur Ihren Businessplan als Entscheidungsgrundlage hat, muss Ihre Geschäftsidee verstehen und beurteilen können.

Technische Details

Vor allem bei hoch innovativen und technologischen Geschäftsideen ist erforderlich, auch die kompliziertesten technischen Details auf ein allgemein verständliches Niveau herunterzubrechen. Entscheidungsträger werden nur selten über Ihr technisches Wissen verfügen. Die Innovation sollte durch Verweise auf wissenschaftliche Quellen oder vorangegangene Forschungsergebnisse untermauert werden.

State of the Art

Auch in traditionellen Geschäftsfeldern sind neueste Methoden, Hilfsmittel & Technologien meist ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg. Die Konkurrenz schläft nicht.

Einzelfallbetrachtung 

Denken Sie bei der Erstellung Ihres Businessplans vorwiegend daran, wie und mit welchen Mitteln Sie Ihre Geschäftsidee selbst umsetzen wollen. Muster-Businesspläne aus dem Web können eine Stütze sein. Sie beinhalten eventuell Anregungen zu Themen, die Sie in Ihren bisherigen Überlegungen noch nicht berücksichtigt haben. Kopieren Sie diese Anregungen aber nicht 1:1, sondern prüfen Sie, ob und wie diese Dinge in Ihr eigenes Konzept zu implementieren sind.

Aus einem Guss

Wenn Sie länger an Ihrem Business-Konzept feilen, sollten Sie am Ende prüfen, ob das Gesamtpapier stimmig ist und dem Leser das Gefühl gibt, dass es "aus einem Guss" ist. Den Leser kann irritieren, wenn Sie in der textlichen Perspektive ständig zwischen "ich" und "wir" in der Berichtsperson wechseln.

Klare Botschaften

Ihr Gegenüber, sei es der Bankmitarbeiter, ein Investor oder Fördergeber, wälzt Papers tagein tagaus. Diese Personen sind Schnell- und/oder Querleser, die selten mehr als 3-5 Minuten zur ersten Lektüre Ihres Businessplans aufwenden (können). Egal, ob in der Executive Summary, mitten im inhaltlichen Teil oder in den Finanzdarstellungen ... Ihr Businessplan überzeugt, wenn es dem Leser ein Gefühl von "PAM PAM PAM ! - hier geht es Schlag auf Schlag" vermittelt. Verzichten Sie dabei auf seitenlages Beschreiben allgemein bekannter Fakten/Umstände, wie zB "die Erde ist ziemlich rund ... seit Galileo ... und bla bla bla" oder "im Internet gibt es Suchmaschinen, mit deren Hilfe man etwas suchen kann ... wenn Kunden zB nach XX suchen, dann können sie meine Website finden. Voraussetzung ist, dass ich Online-Werbung mache".

Kurz & knackig

Das Erstellen eines Businessplans zwingt Sie, Ihr Vorhaben auf den Punkt zu bringen. Diese Fokussierung auf das Wesentliche ist mitunter ein mühsamer Prozess, aber er ist Ihr erster Geschäftserfolg. Sie werden Ihr Vorhaben künftig noch 1.000 Mal erklären müssen. Je kompakter Sie das können, umso besser. Ihr Umfeld hört Ihnen allein schon aus Neugier gerne zu, aber höchstens 2 Minuten. Deshalb dauern auch Pitches selten länger. Was länger dauert nervt und führt tendenziell zu einer ablehnenden Haltung Ihnen gegenüber.

Plausibles Zahlenwerk

Erheben Sie plausible Vergleichszahlen und stellen Sie alle Berechnungen nach bestem Wissen an. In der Planungsphase können Sie oft nur näherungsweise Berechnungen oder Schätzungen zum Umsatzpotenzial usw vornehmen. Mit Vergleichswerten aus der Branche und gut erhobenen Fakten zu umsatzrelevanten Parametern (Kundenfrequenz, durchschnittliche Konsumation oder Ausgabe für ein Produkt) können Sie der Realität aber sehr nahe kommen.

Diese Berechnungen können Sie bei branchenüblichen saisonalen Schwankungen auf Monate herunterbrechen. Ab dem zweiten Geschäftsjahr reicht eine Jahresübersicht vollkommen. Wenn Sie für das 5. Geschäftsjahr einzelne Positionen auf die 2. Centstelle genau angeben, kann das pedantisch wirken. Bei hohen Investitionen können Quartalszahlen ein sinnvoller Mittelweg sein. Fazit: Detailliert ja, aber in einem für den Leser zumutbaren und verständlichen Ausmaß.